Das sind wir:

Der BUND in Stelle

Die Gemeinde Stelle erstreckt sich vom südlichen Ufer der Elbe bei Hamburg bis hinauf zum Höhenrücken „Buchwedel“. Die Landschaft ist besonders reizvoll und vielfältig durch die Hanglage im und am Urstromtal der Elbe. Nur einen Meter über dem Meeresspiegel weist sie Strand, Deiche mit Bracks und fruchtbare Marschwiesen auf. Moore, Sümpfe, Quellen und Bäche prägen den Geestrand. Die hügelige Feldmark ist aufgelockert und eingerahmt von Mischwald. Bis 67 Meter über Normalnull schließlich steigt der Buchwedel an – ein ausgedehntes Waldgebiet, das besonders Hamburger gern zur Erholung nutzen.

 

Ein großer Teil dieser Umgebung von Stelle steht unter Landschaftsschutz. Das Geestrandmoor „Stemmbruch“, wo der seltene fleischfressende Sonnentau wächst, ist Naturschutzgebiet. Auch die Reiherkolonie mit über 100 Horsten steht unter Naturschutz, ebenso mehrere kleinere Feuchtgebiete und Naturdenkmäler, wie z.B. vier Eichen, die bis zu 500 Jahre alt sind.

 

Eingebettet in diese schöne Landschaft genießen die 11000 Einwohner - noch - eine hohe Wohnqualität durch Wohnen im Grünen. Doch diese ist akut bedroht durch die Ausdehnung Hamburgs, die Verkehrsflächen und Gewerbegebiete fordert. Schon der Bau des Rangierbahnhofes Maschen 1969-77 vernichtete ein ökologisch wertvolles Moor, bis auf kleine Reste. In der Folge wurde das idyllische Rittergut „Fachenfelde“ in ein Gewerbegebiet verwandelt, zerstörte der Bau der Güterbahn die letzte zusammenhängende Heidefläche in Stelle. Die Autobahn zerschneidet seit 1986 das Naturschutzgebiet Stemmbruch und belastet die Feldmark wie das Sportzentrum „Kurze Heide“ mit Lärm und Abgasen.

So sind Vereine aktiv geworden, um dieses Interesse einer wachsenden Zahl von Einwohnern wahrzunehmen. In den 1970ern und 80ern hat der Deutsche Bund für Vogelschutz (DBV) sich große Verdienste erworben, indem er die untere Seeve-Niederung unter Naturschutz stellen ließ.

 

Heute gilt es, ein Gebiet, das bereits unter Landschaftsschutz stand (bis 2010), zu retten. Zwischen dem Sportzentrum Kurze Heide und der Harburger Straße will die Ratsmehrheit ein riesiges Zentrallager errichten lassen, wodurch 17 ha Ackerland unter Asphalt, Beton und einer 16 m hohen Halle begraben würden. Das direkt angrenzende Quellental „Pennekuhle“, das von alten Eichen überwölbt wird, soll z.T. überbaut werden. Sinkender Grundwasserstand, Lärm und Licht von LKW würden den Rest des Sumpfgebietes entwerten, das jetzt wegen seltener Pflanzen als Biotop den hohen Schutz nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz genießt.

 

Für die Erhaltung dieses Naherholungsgebietes für alle Steller steht der BUND auf! Im Bündnis mit dem Verein „Bürgerinitiative L(i)ebenswertes Stelle“ und der „Interessengemeinschaft Anwohner K 86“ haben wir 2300 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und dem Rat überreicht. Auch andere Schätze in Stelles Natur und Kultur versuchen wir zu erhalten, so die alten Eichen im und am Gewerbegebiet Fachenfelde, sowie das 4000 Jahre alte Hügelgrab, das zerstört werden soll.

 

Die Empfindsamen sind Seismographen, die früh merken, was später alle trifft.