Regionalverband Elbe-Heide

Der verwunschene Quellenwald "Pennekuhle", wo der Heidbeek entspringt, der das §30 Biotop speiste.

Typische Steller Arten: Die Schachbrettblume

Typische Steller Arten: Der Kranich

Jürgen Feder in Stelle!

Am 05. 09. 2018 untersuchte der aus vielen Fernsehsendungen bekannte Pflanzenkundler Jürgen Feder aus Bremen die Pflanzenwelt, die sich auf dem Planungsgebiet findet. Seine Ergebnisse fasste er in einer gutachterlichen Stellungnahme zusammen.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie

hier

Einige Pflanzen, die bei der Untersuchung gefunden wurden

Botanische Führung mit Dr. Ulrich Mierwald vom Kieler Institut für Landschaftsökologie (11.05.2018)

Mehr als 200 Pflanzenarten!

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte eingeladen, und bei strahlendem Sonnenschein kamen 36 Pflanzenkundler und Naturfreunde Sonnabendnachmittag auf die Kurze Heide, um sich Besonderheiten der Steller Pflanzenwelt von Dr. Ulrich Mierwald zeigen und erklären zu lassen. Der Botaniker vom Kieler Institut für Landschaftsökologie fand über 200 Arten, besonders viele davon im Landschaftsschutzgebiet „Pennekuhle“. Mit dieser Fülle überraschte Dr. Mierwald selbst Fachleute unter den Teilnehmern, zu denen Biologen, Landschaftsarchitekten, Jäger, Pilzexperten, Mitglieder der Loki-Schmidt-Stiftung, und des Naturschutzbundes (Nabu) sowie Mitarbeiter einer Naturschutzbehörde zählten.
In dem sumpfigen Teil der Pennekuhle, der geschützt ist durch § 30 des Bundes-naturschutzgesetzes fand Dr. Mierwald viele botanisch interessante Arten, zwei Arten des Milzkrauts, die Kohlkratzdistel, Sumpf-Pippau, Sumpf-Dotterblume und Bachnelkenwurz. Einige davon stehen sogar auf der Roten Liste besonders seltener Pflanzen. Die Teilnehmer rochen und schmeckten verschiedenste Kräuter, so die Wasserminze, eine Verwandte der Pfefferminze.
Das Tal der Pennekuhle, wo der Heidbeek, ein Zufluss des Kohlenbachs ent-springt, beeindruckte die Naturfreunde nicht nur durch seine Artenvielfalt, sondern auch durch den sagenumwobenen, uralten Hohlweg, der durch das Tal führt. Der Blick hinauf in das Kronendach der alten, knorrigen Eichen, die das Tal überwölben, begeisterte und verzauberte die Besucher.
Als sie erfuhren, dass im oberen Teil des Tales die Eichen gefällt, die Quelle verschüttet, das Gelände verfüllt und zubetoniert werden soll, waren alle schockiert. Die Spitze des Tales soll nämlich Teil des Betriebshofes eines riesigen Logistikzentrums werden, das die Gemeinde Stelle auf den Äckern um den Märchenwald herum plant. Entsetzt fragten Teilnehmer: „Wissen die Politiker das? Kennen sie die Pennekuhle? Waren die überhaupt schon mal hier? Wissen sie, was sie tun?“
Dr. Mierwald befürchtet, dass nach der Versiegelung mit Beton oder Asphalt nicht mehr genug Regenwasser auf den bisherigen Ackerflächen versickern könnte, um das geschützte Feuchtgebiet mit der nötigen Wassermenge zu versorgen. Durch die geplante Einspeisung von Wasser aus den Rückhaltebecken sind erhebliche Beeinträchtigungen der Wasserqualität durch Chloride und andere
Rückstände aus den großflächigen LKW-Parkplätzen zu erwarten. Dann würden die seltenen Pflanzen in diesem Biotop aussterben. Deshalb kämpft der BUND gegen den Bebauungsplan. Er lädt alle Steller und Naturfreunde ein, dieses Kleinod zu besuchen – solange es noch so verwunschen ist. Führungen sind jederzeit möglich:
Thomas Rieckmann
BUND, Ortsgruppe Stelle

Bilder von der Führung mit Dr. Mierwald