Leuphana-Verbundprojekt erforscht die Landnutzung in der Region Lüneburg

BUND Regionalverband Elbe-Heide beteiligt sich mit einer halben Stelle

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Lüneburg. Für die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele spielt die Nutzung der endlichen Ressource Land eine wichtige Rolle. Schnell wachsende Städte wie Lüneburg stehen dabei angesichts konkurrierender Nutzungsansprüche vor besonderen Herausforderungen. Ein Forschungsprojekt der Leuphana Universität Lüneburg will in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Hansestadt und dem Landkreis Lüneburg sowie dem BUND Regionalverband Elbe-Heide und weiteren Kooperationspartnern Szenarien entwickeln, wie die UN-Nachhaltigkeitsziele im Bereich der Landnutzung in der Region Lüneburg umgesetzt werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit gut 650.000 Euro. Die Entwicklung der Szenarien erfordert die Berücksichtigung vielfältiger und häufig miteinander konkurrierender Interessen. Flächen werden für die landwirtschaftliche Nutzung benötigt, sollen für Wohnen, Erholung, Wirtschaft oder auch den Naturschutz zur Verfügung stehen. Auf dem begrenzten Raum des Stadtgebietes führt das naturgemäß häufiger zu Konflikten, als etwa in ländlichen Regionen, die einen weniger starken Bevölkerungszuwachs oder sogar einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen haben. Die Wechselwirkungen zwischen diesen unterschiedlichen Ausgangspositionen von Stadt und Land will Projektleiter Professor Dr. Jacob Hörisch an der Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana mit einem transdisziplinären Team untersuchen. Gemeinsam mit den anderen Projektbeteiligten wollen die Nachhaltigkeitsforscher*innen der Leuphana nicht nur Szenarien für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bei der Landnutzung in der Region Lüneburg entwickeln, sondern auch konkrete Handlungsoptionen erarbeiten, die dabei helfen sollen, mögliche Interessenskonflikte abzumildern. Am Ende soll ein Handlungskonzept stehen, dessen Übertragbarkeit auf andere Regionen geprüft werden soll. In einer folgenden zweiten Projektphase über einen Zeitraum von weiteren zwei Jahren soll dieses erprobt und evaluiert werden. Der BUND ist mit einer halben Stelle, Hansestadt und Landkreis Lüneburg sind mit einer gemeinsamen Stelle an dem Forschungsprojekt beteiligt. Das Vorhaben läuft parallel zur Umsetzung des Projekts Lüneburg 2030+ und der Aufstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts für die Hansestadt. An dem Vorhaben „Szenarien zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Stadt und Landkreis Lüneburg: Implikationen für die Steuerung von Landnutzung“ (abgekürzt: SUSTIL) sind außerdem die LüWoBau, der Bauernverband Nordostniedersachsen e.V., die IHK Lüneburg-Wolfsburg und die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade als Kooperationspartner beteiligt.

 HINTERGRUND: Stadt und Land sind aufeinander angewiesen. Die Entwicklung von Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum ist eng verflochten. Das zeigt sich etwa an dem Austausch von Nahrungsmitteln, Baustoffen und Abfall, aber auch im Hinblick auf Wohnungsmärkte, Verkehr, Kultur, Naherholung oder Tourismus. Im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie Stadt-Land-Plus werden insgesamt 22 interdisziplinäre Verbundvorhaben in fünf Projektclustern gefördert. Sie alle verfolgen einen integrierten Forschungs-Praxis Ansatz. Ein Querschnittsvorhaben unterstützt die Vernetzung und den Transfer sowie die Bearbeitung projektübergreifender Querschnittsthemen.    

Ansprechpartnerin

Ulrike Ahlers

Projektpartnerin SUSTIL ("Szenarien zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Stadt und Landkreis Lüneburg: Implikationen für die Steuerung von Landnutzung")