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Unsere BUND-Arbeitsgruppe zum Baumschutz in Lüneburg
Der BUND in Lüneburg engagiert sich vielfältig für den Schutz unseres Stadtgrüns. Die Parks, straßenbegleitende Grünflächen und zahl-reiche Baumstandorte unterliegen vielfältigen Nutzungsansprüchen. Sie sind ökologisch, klimatisch sowie für das emotionale Wohlbefinden und die Gesundheit der Stadtbewohnerinnen und -bewohner von großer Bedeutung. Obwohl sich kaum jemand eine an Bäumen, Hecken und Sträuchern verarmende Stadt vorstellen mag, erfährt das Stadtgrün nicht immer die Wertschätzung und Beachtung, die es benötigt und ist an vielen Stellen gefährdet. Wir arbeiten daran, diese Situation zu ändern und setzen uns deshalb intensiv für einen verbesserten Schutz des innerstädtischen Gehölzbestandes ein:
- Mitarbeit in politischen Gremien zu Themen des Gehölz- und Grünschutzes, sowie bereits seit längerem bei der Erarbeitung einer Vorlage zur Novellierung der Baumschutzsatzung für die Hansestadt Lüneburg
- Regelmäßige Gespräche mit dem Fachbereich Grünplanung der städtischen Verwaltung und mit der AGL (Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH) zu geplanten Baumfällungen und -rückschnitten, zu Maßnahmen im Sinne des Baumerhalts, zu Habitatbäumen, Nachpflanzungen und zur Verbesserung der Baumstandorte in der Stadt insgesamt
- Einforderung des häufig gar nicht oder nicht fachgerecht umgesetzten Arten- und Baumschutzes bei Baumaßnahmen
- Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises
- Öffentlichkeitsarbeit zu Themen des Baum- und Gehölzschutzes in unserer Region
- Informationen zu Fragen und bei Problemen rund um das Thema Bäume & Artenvielfalt im Siedlungsraum
Gehölze in der Stadt - grüne Inseln für Mensch und Tier
Bäume, Hecken und Gehölzgruppen sind von zentraler Bedeutung für das Leben in der Stadt. Sie gestalten das Ortsbild und bieten Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt. Wir Stadtbewohnerinnen und -bewohner erfreuen uns an ihnen, rasten im Schatten großer, alter Bäume - oder genießen einen Kaffee unter ihrem beeindruckenden Blätterdach. Vielleicht entdecken wir dabei einen der vielen Vögel, die einen Brutplatz vor unserer Haustür, mitten im städtischen Treiben finden. Das Stadtgrün ist nicht wegzudenken!
Es fördert unser emotionales Wohlbefinden und unsere Gesundheit - denn die "grünen Inseln" sehen nicht nur schön aus, sie filtern unsere Luft, produzieren lebenswichtigen Sauerstoff und verhindern an heißen Sommertagen ein Überhitzen der Stadtteile. Auf natürliche Weise kühlen sie durch Beschattung und insbesondere durch ihre Verdunstungsleistung die Umgebung, binden CO2 und liefern dabei ganz nebenbei Sauerstoff. Gehölze, ganz besonders die großen und älteren Bäume, Sträucher und Hecken bieten unzähligen Tieren Nahrung und Lebensraum, spenden uns StadtbewohnerInnen wohltuenden Schatten bei Hitze und verschönern nicht zuletzt ein ohne sie meist tristes Ortsbild. Darüberhinaus haben sie auch eine wichtige Funktion als biotopverbindende Trittsteine im Siedlungsraum. Aus all diesen Gründen bedürfen die innerstädtischen Grünstrukturen unserer besonderen Aufmerksamkeit und unseres Schutzes.
Novellierung der Baumschutzsatzung
Ab einer bestimmten Größe sind in der Hansestadt Lüneburg seit 2014 einige Baumarten generell sowie besonders ortsbildprägende Bäume aller Arten durch eine Baumschutzsatzung geschützt. Es ist verboten, geschützte Bäume zu entfernen, zu zerstören, zu schädigen oder ihre Gestalt wesentlich zu verändern. Ausnahmen sind nur nach Erteilung einer besonderen Genehmigung durch die Stadt möglich.
Der BUND unterstützt die Baumschutzsatzung. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass insbesondere große, alte Bäume in einem besorgniserregenden Tempo aus dem Stadtbild verschwinden. Zur jährlichen Fällsaison meldeten sich viele aufgebrachte und besorgte Lüneburgerinnen und Lüneburger beim BUND, wenn der nächste Baum in der Umgebung der Säge zum Opfer fiel. Diese Entwicklung darf sich nicht fortsetzen – die bestehende Baumschutzsatzung kommt hier an ihre Grenzen. Damit in Zukunft ein größerer Teil des städtischen Gehölzbestandes besser geschützt wird als in der Vergangenheit, haben wir einen neuen, umfassenderen Satzungsentwurf erarbeitet. Diesen Entwurf – entstanden in einem längeren Prozess, in den auch verschiedene Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung eingeflossen sind – hat der BUND schließlich 2022 als Antrag zur Novellierung der bestehenden Satzung in den Umweltausschuss der Hansestadt Lüneburg eingebracht. Eine verbesserte Gehölzschutzsatzung soll Politik, Verwaltung und uns alle – angesichts der nur zusammen lösbaren Klima- und Biodiversitätskrise – für einen veränderten und angemesseneren Umgang mit unserem wertvollen Stadtgrün sensibilisieren. Die Entscheidung über die Novellierung und damit darüber, wie weitreichend Gehölze in Lüneburg künftig besser geschützt sein sollen, liegt nun demnächst beim Rat der Hansestadt.
Lüneburg wählt Stadtbaum des Jahres 2024
Der Verlust der Weiden am Stint ließ Lüneburg aufhorchen. Aber es geht um viel mehr. Der Baumbestand ist von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Stadtbevölkerung. Bäume sind „natürliche Klimaanlagen“ – wer an heißen Tagen aus aufgeheizten Stadtquartieren in den kühlenden Schatten eines großen alten Baumes oder einer Allee tritt, spürt dies sofort. Zugleich bieten große alte Bäume nicht nur uns Menschen Schatten und Abkühlung, sondern unzähligen Vögeln, Insekten und weiteren Arten Lebensraum und Nahrungsangebot – der Gehölzbestand ist elementare Grundlage für die urbane Artenvielfalt. Auch zum Stadtbild der Hansestadt gehören zahlreiche alte schützenswerte Bäume.
Die Lüneburger AG Baumschutz des BUND Regionalverbands Elbe-Heide hatte dazu aufgerufen, aus 12 bemerkenswerten Baumindividuen den „Lüneburger Stadtbaum des Jahres 2024“ zu wählen. Das Ergebnis steht nun fest: Die Hängebuche am Graalwall.
Welcher der 12 wäre Ihr Baum des Jahres gewesen? (Die hier verlinkte PDF-Datei enthält nach der Übersichtsseite mit den zwölf Stadtbäumen auf den nächsten Seiten der Datei zu jedem Baum ein vergrößertes Foto und eine genauere Beschreibung.)